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Zone Six / Vespero: The Split Thing (Review)

Artist:

Zone Six / Vespero

Zone Six / Vespero: The Split Thing
Album:

The Split Thing

Medium: CD
Stil:

Psychedelic / Kraut / Space Rock

Label: Transubstans
Spieldauer: 48:53
Erschienen: 29.06.2012
Website: [Link]

Die Tradition des Split-Formats ist eine gute, vor allem in Zeiten zunehmender Klangvereinheitlichung und Berechenbarkeit. Warum nicht mehr Bands aus dem weiten Feld des experimentierfreudigen Space bis Psychedelic Rock auf einem Tonträger gemeinsame Sache machen, ist schleierhaft. Vorerst richten es also Mütterchen Russland und der deutsche Michel …

ZONE SIX sind so etwas wie eine Allstar-Band der Szene um Mitglieder von ELECTRIC MOON und VIBRAVOID, nicht zu vergessen Hansdampf Dave Schmidt. Die fulminanten VESPERO erhalten jedoch den Vortritt und überwiegen quantitativ auf diesem Release mit drei zu eins. „Nüllus“ könnte auch auf ihrem Reißer „Subkraut“ stehen, ein fiebriger Ritt nach England zur dortigen Neo-Psych-Szene, allerdings mit einer Rhythmusgruppe gesegnet, die um ihr Leben spielt, als müsse sie andernfalls in der russischen Steppe erfrieren. „Clouds“ gluckert stimmungsvoller und gemahnt dank Flöteneinsatz noch stärker an OZRIC TENTACLES zu besten Zeiten, als es die Gruppe ohnehin tut. Was sie jedoch von der Institution abhebt, ist das weithin virtuosere Spiel aller Instrumentalisten.

Geht dieses Stück als Paradebeispiel für die effektive Nutzung von Dynamik durch, erweist sich der Zehnminüter „Lifeless Pillars“ als bedächtig aufgebauter Proto-Prog, zunächst mit schrammelnden Gitarren, dann von elegischem Synthesizer und wiederum gigantisch gutem Schlagzeugspiel vorangetrieben. Die Klanghypnose findet ihren Höhepunkt im hinteren Drittel, wenn sich Alexander Kozovlev mit für diese Stilistik ungewohnt handfesten Melodien aus dem Weltraum-Einerlei windet, vor dem selbst HAWKWIND nicht gefeit sind.

Die 25 Minuten von „Babapapatantramanta“ halten in keiner Weise mit. ZONE SIX begehen den üblichen Fehler, ihren Beitrag in weiten Teilen wie eine Improvisation klingen zu lassen. Vermutlich ist das Stück auch eine; jedenfalls haben die Musiker hinter allem Blubbern und Schwurbeln – dem Heraufbeschwören eines bloßen Sounds statt konkreter Ideen – den Song an sich übersehen. Die wenigen Brechungen, die der Song erfährt, gereichen ihm genauso wenig zur Zierde wie der kratzige Sound und die vorhersehbare Klangverdichtung zum Ende hin bei leicht anziehendem Tempo. So ist das Epos wahrlich kein Ärgernis, doch man wird das Gefühl nicht los, dass jeder leidlich begabte Mucker mit dem entsprechenden Equipment etwas ähnlich Sinniges zustande bekommen mag.

FAZIT: And the winner is … VESPERO, die mit ihrem klasse gespielten und komponierten Space Rock noch einmal beeindrucken und zeigen, dass dieses Subgenre keine zur Szene gewordene Sackgasse darstellt. ZONE SIX spielen indes ihren durchschnittlichen Rumpel-Kraut-Schuh herunter, der ebenso stark qualmt wie muffig riecht. Die drei ersten Stücke rechtfertigen den Kauf aber absolut!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4160x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Nüllus
  • Clouds
  • Lifeless Pillars
  • Babapapatantramanta

Besetzung:

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